Bereits in zweiter Generation verbindet die Familie Van Paemel eine besondere Leidenschaft zu Helleborus-Pflanzen. Als Pionier in der Helleborus-Erzeugung hat Geschäftsführer Thierry Van Paemel die Verbraucherwünsche permanent im Visier und ist dem Markt somit stets einen Schritt voraus. “Aus der Staude haben wir ein Gärtnereiprodukt gemacht”, erzählt Van Paemel voller Stolz.
Die Spezialität des Hauses: Helleborus
Das Unternehmen wurde 1985 in einem natürlichen Sumpfgebiet mit 100-jährigen Kopfweiden gegründet und hat sich auf besondere Stauden mit gehobener Qualität für den anspruchsvollen Pflanzenliebhaber spezialisiert.
Die ausgeprägte Leidenschaft für Helleborus führte dazu, dass Thierry und Anneke Van Paemel nunmehr über ein außergewöhnliches Helleborus-Sortiment verfügen. “Alle verfügbaren Helleborus-Sorten sind in unserem Betrieb zu finden”, so Van Paemel. “Damit legen wir selbst Hand an, um neue Veredelungen als Jungpflanzen auf den Markt zu bringen. Vor 15 Jahren sind wir mit der Helleborus-Veredelung gestartet. Rund 100 Varietäten gehören heute zu unserem Sortiment. Die Veredelung findet zu 100 Prozent in unserem Betrieb selbst statt, und zwar in Hertsberge. Dort verfügt das Unternehmen über ein zwei ha großes Areal, wovon 7.000 m2 unter Glas.“
“Die heutige Helleborus-Generation blüht bereits ab dem ersten Jahr. Deshalb bietet sie dem Handel, der stets auf der Suche nach Neuheiten ist, einen großen Mehrwert. Eigentlich haben wir aus Stauden ein Gärtnereiprodukt gemacht”, schließt Van Paemel.
“Die Advents- und Weihnachtszeit hat sich als wichtige Verkaufsperiode für Helleborus herauskristallisiert. Bei der Veredelung spielt deshalb die vorweihnachtliche Blütezeit eine wichtige Rolle. Derzeit umfasst unser Portfolio einige gute Selektionen, die sich perfekt für die Weihnachtszeit eignen. Helleborus niger ‘Mon Blanc’ beispielsweise ist eine weiß blühende Helleborus, die in der Weihnachtszeit sowohl en Innen- als den Außenbereich aufhübscht.“
Stauden als Link zum Verbraucher
Helleborus ist ganz klar das Aushängeschild von “Het Wilgenbroek”. Zudem bietet das Unternehmen an einem anderen zehn ha großen Standort noch ein breites Staudensortiment für Privatkunden an. “Eine bewusste Strategie”, so Van Paemel, “denn über diese Schiene gehen wir auf Tuchfühlung mit den Wünschen des Endverbrauchers.” Het Wilgenbroek legt großen Wert auf Kundenbeziehungen. Das zeigt die gepflegte Website, der Versand von Newslettern sowie die regelmäßig organisierten Tage der offenen Tür. “Im Februar finden unsere Tage der offenen Tür statt. Ein idealer Zeitpunkt, um unseren Kunden die besondere Blütenpracht des Helleborus-Sortiments zu präsentieren.”
Der Markt
„Wir liefern Helleborus-Jungpflanzen an Anzuchtbetriebe in der ganzen Welt. Wichtige Auslandsdestinationen sind u. a. Japan, Skandinavien, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Deutschland, die Niederlande, Italien, die USA, die Nachfolgestaaten Jugoslawiens sowie Südafrika, China und Südkorea“, erzählt Van Paemel.
Nachhaltigkeit & Forschung
Ein zukunftsorientiertes Unternehmen denkt nachhaltig. So auch Het Wilgenbroek. Das Unternehmen ist dem „Vlaams Milieuplan Sierteelt“ VMS (zu deutsch: Flämisches Umweltprogramm Zierpflanzen) sowie dem „Milieu Project Sierteelt“ MPS (zu deutsch: Umweltprogramm Zierpflanzen) angeschlossen. VMS ist eine Gemeinschaftsinitiative der Branchenverbände, die darauf abzielt, die Erzeuger zu motivieren, umweltfreundlich zu produzieren. Damit die Unternehmen sich auf Exportmärkten mit einem international anerkannten Umweltlabel profilieren können, wurde ein Kooperationsabkommen mit dem niederländischen MPS unterzeichnet. Das starke Engagement hat Het Wilgenbroek bereits vor zehn Jahren das MPS A-Label beschert.
Het Wilgenbroek engagiert sich permanent in Sachen Nachhaltigkeit. Van Paemel: „Derzeit läuft eine Versuchsreihe im Betrieb bezüglich des biologischen Pflanzenschutzes anhand von Mikro-Organismen. Ziel ist es, den Wurzelballen der Pflanzen zu kräftigen. Zudem läuft auch ein Forschungsprojekt der „Agentschap voor Innovatie door Wetenschap en Technologie“ IWT (zu deutsch: Agentur für Innovation durch Wissenschaft und Technologie). „Helleborus ist eine Kalthaus-kultur, die an sich schon energiefreundlich ist. Mit dem aktuellen Projekt suchen wir nach Möglichkeiten, um Helleborus vielfach einsetzbar zu machen“, erklärt Van Paemel.
Die Zukunft
“Helleborus ist eine junge Kultur auf einem deutlich wachsenden Markt“, so Van Paemel. Für Het Wilgenbroek heißt das, dass noch viel Wachstumspotenzial vorhanden ist. Wir haben uns auf Nischenprodukte spezialisiert. Als Pionier haben wir einen deutlichen Vorsprung auf die internationale Helleborus-Produktion ausbauen können.“ Das haben auch die Nachkommen Tom und Tinneke erkannt. Hochmotiviert sind die beiden in das Unternehmen eingestiegen, so dass die Zukunft garantiert ist. Während Tom eine Ausbildung in einer Gartenbauschule absolviert hat, spezialisierte sich Tinneke auf Sozial-Wissenschaften. Beide bilden ein perfektes Tandem, um den Innovationkurs auf der Produktionsebene fortzuführen und kundenorientiert zu agieren. Schwiegersohn Simon D’hoore gehört inzwischen auch zum Team; er kümmert sich in erster Linie um Betriebswirtschaft und Marketing. Zu den Herausforderungen der Zukunft äußert sich Van Paemel wie folgt: „Anbautechnisch gibt es noch viel zu entdecken. Auch wollen wir den Informationsfluss zu unseren Kunden noch weiter ausbauen. Die Helleborus-Kultur ist, wie bereits gesagt, eine Kalthauskultur. Durch den Erfahrungsaustausch über die ideale Beleuchtung und Düngung mit unseren Kunden peilen wir noch bessere Ergebnisse an.“
Das Unternehmen in Zahlen
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Arbeitnehmer
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4 Geschäftsführer
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4,5 Vollzeitarbeitnehmer
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Studentische Aushilfskräfte während der Semesterferien
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Pflanzen
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Stauden und Sträucher für Endkunden. Spezialisiert auf die Veredelung und Erzeugung von Helleboruspflanzen für den Großhandel. Das betrifft sowohl die Jungpflanzen (Ausgangsmaterial für andere Erzeuger) als das Endprodukt (blühende Pflanzen) für Gartencenter und Erzeuger..
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Gesamterzeugung Pflanzen: Ein breites Sortiment von rund 200.000 Pflanzen/Jahr.
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Betriebsfläche:
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1 ha Kalthaus
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1500m² Containerfelder
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12 ha Freilandfläche
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Export: 70 Prozent des Umsatzes
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60 Prozent im Europäischen Binnenmarkt
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10 Prozent auf dem asiatischen Markt
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30 Prozent auf dem belgischen Markt
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Zukunft:
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Innovationen: neue Forschungsprojekte in puncto Veredelungs- und Produktionstechnik.
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Neue Märkte: Osteuropa und Russland.
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Investitionen: zusätzliche Containerfelder, Renovierung des Veredelungsgewächshauses, Optimierung der Verkaufsfläche in Gartencentern, Know-how an zweite Generation und Arbeitnehmer weitergeben.
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