Rhododendren, Hortensien und Azalea indica sind die drei Spezialitäten des Gartenbaubetriebs Jules Block. Sein Portfolio ergänzt das Unternehmen um die Erzeugnisse von Berufskollegen aus der Region. ‘Das eröffnet uns die Möglichkeit, unsere Handelsaktivitäten auszuweiten, ohne dabei die Erzeugung aufstocken zu müssen. So können wir uns auf unsere Kernaufgaben konzentrieren und alles aus nächster Nähe managen‘, erzählt der motivierte Geschäftsführer Luc Block.
‘Respekt und Anerkennung betrachte ich als wichtigste Früchte meiner Arbeit. Unsere Kunden entscheiden sich für uns, weil unser Unternehmen beste Qualität und Service garantiert. Das sind zugleich die stärksten Trümpfe, mit denen wir uns als kleiner Betrieb profilieren können.‘
Vierte Generation
Die Wurzeln des Gartenbaubetriebes Jules Block NV gehen auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. 1906 gründete Cyriel Block einen Erzeugerbetrieb für Azalea indica. 1923 erweiterte Sohn Jules das Sortiment u. a. um Rhododendren und baute die Handelsaktivitäten aus: Bei der Auftragsabwicklung für ein Exportunternehmen ergänzte er sein eigenes Sortiment um die Erzeugnisse von Berufskollegen. 1955 trat der 18-jährige Sohn Daniel in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters. Erstmals wurde der Export von Azaleen und Rhododendren in Eigenregie abgewickelt. Mit Luc Block und seiner Ehegattin Mieke Waegenaar ist nunmehr die vierte Generation am Steuer. ‘Während der Fokus unserer eigenen Erzeugung noch stets auf Azaleen und Rhododendren liegt, haben wir unseren Handelsradius stark ausgeweitet, bis weit in den asiatischen Markt hinein‘, so Block.
Spezialist
‘Unsere eigene Erzeugung beginnt stets bei Jungpflanzen, die wir bei einem belgischen Lieferanten kaufen und eine bis zwei Saisons kultivieren‘, so Block. Die Exportaktivitäten des Unternehmens gehen weit über die eigene Erzeugung hinaus, die bewusst in Grenzen gehalten wird. ‘An unserem Produktionsstandort haben wir keine Möglichkeit, uns zu vergrößern, aber dank der Zusammenarbeit mit anderen Erzeugern können wir unser Angebot aufstocken und unseren internationalen Kunden ein attraktives Sortiment bieten. Derzeit besteht unser Portfolio zur Hälfte aus Rhododendren, zu 25 Prozent aus Hortensien, 20 Prozent Azalea indica und fünf Prozent anderen Pflanzen‘, fasst Block zusammen. ‘Für Hortensien und Rhododendren arbeite ich im Rahmen des Vertragsanbaus mit drei Erzeugern aus der Region zusammen. Anhand dieser Verträge kann ich selbst das Sortiment zusammenstellen, die gewünschten Maße vorgeben und auf Qualitätsgarantien zurückgreifen. Auch Azalea indica kaufen wir bei einigen Erzeugerkollegen zu. Hier ist ein breiteres Angebot verfügbar, so dass der Einkauf über den normalen Weg abgewickelt wird und nicht zwingend an den Vertragsanbau gebunden ist.‘
Angesichts des kleinen Personalbestands sind Block und seine Ehegattin sehr eng in den gesamten Produktionsprozess involviert, von der Erzeugung bis zum Einkauf und Verkauf. ‘So können wir jederzeit persönlich eine enge Kontrolle durchführen, sowohl was unsere eigene Erzeugung anbelangt, als auch die Kommissionierung und Verladung der Aufträge. Diese zusätzlichen Qualitäts- und Servicegarantien wissen unsere Kunden sehr zu schätzen‘, so Block voller Stolz.
Nachdruck auf Ökologie
‘Die umweltfreundliche Erzeugung steht bei uns hoch im Kurs. Natürlich müssen wir als Unternehmen auch darauf achten, dass wir in der Gewinnzone verbleiben. Manchmal ist das ein regelrechter Balanceakt‘, so Block. ‘Deshalb habe ich vor 15 Jahren in ein Rückgewinnungssystem für Gießwasser investiert. Das Wasser wird in unserem Keller aufgefangen und gefiltert. Da wir in einem dicht besiedelten Gebiet ansässig sind, war der Wassertank damals bereits unabdingbar, inzwischen ist er jedoch gesetzlich vorgeschrieben. Aus prophylaktischen Gründen habe ich zwei Entseuchungssysteme vorgesehen, die bis zum heutigen Tage aber noch nicht benötigt wurden. Weil wir unser Drainwasser sammeln, können wir unseren Nährstoffbedarf um die Hälfte reduzieren‘, erzählt Block. ‘Auch in puncto Energiebedarf möchten wir effizient und nachhaltig wirtschaften. Deshalb haben wir Klimaschirme installiert. Zudem werden im Sommer die Heizkessel komplett abgeschaltet.’
Seit zehn Jahren verfügt das Unternehmen über das Umweltzertifikat MPS (MPS = Milieu Project Sierteelt). Dabei werden die Umweltmaßnahmen streng registriert und dokumentiert. Um seinen Beitrag zum Ende seiner Berufslaufbahn zu leisten, engagiert sich Block zudem als Geschäftsführer einer Vereinigung, die rund 25 Rhododendron-Erzeuger zusammen bringt. ‘Wir haben kürzlich ein Projekt initiiert, um zu untersuchen, wie wir ein biologisches Pflanzenschutzmittel in die Rhododendron-Kultur integrieren können. Da die Schädlinge in dieser Kultur hauptsächlich aus Raupen und Blattläusen bestehen, sind wir - was die Ausarbeitung einer funktionstüchtigen und bezahlbaren Strategie anbelangt - optimistisch gestimmt. Unterstützt wird unser Projekt vom Forschungsinstitut PCS und der Hochschule Gent. Ich bin fest von diesem Projekt überzeugt und unterstütze es maximal‘, so Block.
Handel
‘Beim Export setzen wir auf hohe Internationalisierung. Zu unserem Kundenstamm gehören auf die Weiterkultur spezialisierte Unternehmen, Großhändler und Gartencenter. 40 Prozent unseres Umsatzes erzielen wir auf Drittlandsmärkten. Die auf der IPM in Essen geknüpften Kontakte haben sich – in Bezug auf die neue Prospektion weit entfernter Märkte – als äußerst interessant erwiesen. Im europäischen Binnenmarkt ist Osteuropa ein starker Wachstumstreiber. Dort wird die Wirtschaft angekurbelt, was sich positiv auf die Ausgaben für Zierpflanzenerzeugnisse auswirkt. Die Baltischen Staaten etwa stechen besonders positiv hervor. Darüber hinaus haben wir stark Fuß gefasst auf dem norwegischen Markt, wo sich uns interessante Absatzmöglichkeiten bieten, weil wir den strengen Pflanzenschutzmaßnahmen u. a. bezüglich Phytophtora entsprechen‘, so Block. ‘Last but not least sind wir auch auf eher traditionellen europäischen Märkten wie Italien, Spanien und Frankreich vertreten.‘
Jules Block NV in Zahlen
- Arbeitnehmer:
- 2 Geschäftsführer
- 1 fester Mitarbeiter
- 2 freie Mitarbeiter
- Betriebsfläche:
- 1 ha Freiland-Containerfeld
- 8000 m² beheiztes Gewächshaus (Kombination von Glas und Tunneln)
- Export: 95 % des Umsatzes
- 60 % EU
- 40% Drittländer